4. Tag
Abfahrt um 7:30 Uhr. Wir fuhren noch diverse Hotels an und nahmen andere Gäste auf. Der Reiseveranstalter ''Rusadir Travel'' belegte den Bus, der 55 Sitzplätze hat, mit 53 Gästen, der Bus war also einigermaßen voll. Bis wir endlich in Malaga auf die Autobahn fuhren, war es 8:30 Uhr und der Reisleiter konnte alle Gäste begrüßen.
Hier erlebten wir die zweite Überraschung, wir waren nämlich bunt gemischt, Engländer, Franzosen, Deutsche und noch ein paar andere Nationalitäten, sodaß jede Information hintereinander in drei Sprachen erfolgte. Ist zwar auf der einen Seite ganz nett (man kann Fremdsprachen lernen), andererseits aber doch sehr zeitaufwändig.
Die Fahrt nach Sevilla ging über die Autobahn, die Landschaft ist beeindruckend, aber wieder, wie gestern, sehr, sehr trocken. Man versucht durch Wiederaufforstung die Feuchtigkeit möglichst lange im Boden zu halten.
Malerische weiße Dörfer säumten unseren Weg, einige Burgen waren zu sehen. Die Häuser waren früher mal erdfarben, als aber die Pest in Spanien wütete, strich man sie zur Desinfektion mit Kalk an. Bei Antquerra befinden sich Salzseen, wir konnten eine große Anzahl von Flamingos beobachten.
Dann, nach Osuna, beginnt die fruchtbare Ebene mit viel Landwirtschaft. Jedes Fleckchen Erde ist mit Olivenbäumen, Orangen, Ess-Kastanien, Sonnenblumen und sonstigen landwirtschaftlichen Produkten bebaut. Eine kleine Pause reichte für einen Kaffee und nach gut 3 Stunden Fahrt kann wir in Sevilla an.
Sevilla ist eine Stadt mit rund 700.000 Einwohnern und natürlich viel Industriebauten am Rande. Unser erster Anlaufpunkt war der "Plaza de Espana", ein riesiger Platz mit palastähnlichen Gebäuden außen herum, total beeindruckend, sowohl von der Größe als auch von der Bausubstanz her. Alles ist mit den für diese Region typischen Kacheln belegt, sowohl die Wände als auch der Boden.
Danach ging es zur Kathedrale "Santa Maria". Unser Reiseleiter übergab die weiteren Aktivitäten an eine örtliche Reiseleiterin. Wir hatten Kopfhörer erhalten, damit wir deren Ausführungen besser verstehen konnten. Bald wussten wir auch warum: Wir waren über 50 Teilnehmer an der Führung, wieder verschiedene Nationalitäten und natürlich 3-sprachig.
Los ging es zunächst in das ehemalige jüdische Viertel, von dem jedoch nicht mehr viel existiert. Die Einwohner waren schon vor Jahrhunderten ausgewandert. Die Altstadt ist sehr verwinkelt, man musste sehr darauf achten, den Anschluss nicht zu verlieren.
Danach ging es in die Kathedrale "Santa Maria", die drittgrößte Kirche der Welt und die größte gotische Kirche überhaupt, 116 x 76 Meter. Die Kirche wurde auf den Fundamenten einer Moschee gebaut und war um 1520 fertig. Interessant ist, dass man viele Teile der ehemaligen Moschee in den Bau mit einbezog, so zum Beispiel den Turm, der fast vollständig erhalten geblieben ist. Er stammt aus dem Jahr 1184 und sieht fast noch so aus wie das Minarett in Marrakesch.
Innerhalb der Kathedrale, die riesig ist, sind die Gebeine von Kolumbus - oder besser gesagt Teile davon - beerdigt. Der Sarkophag ist beeindruckend durch die Größe von 4 allegorischen Königsfiguren aus Stein (Kastilien, Leon, Aragon, Navarra). Nach gut 1.5 Stunden war die Führung beendet, wir gingen dann noch auf's eigene auf den Turm, von dem aus man einen tollen Blick über die Stadt hat.
Da wir noch Zeit hatten, schauten wir uns den Festungspalast "Alcazares" an. Dieser liegt mitten in der Stadt und ist sehr weitläufig. Man verliert hier fast den Überblick, so viele interessante Räume und Gärten kann man anschauen. Wir waren von diesem Tag Heute sehr beeindruckt, wenn man bedenkt, was die Menschen schon vor Jahrhunderten für Bauwerke geschaffen haben - da kann sich manche modere Architektur glatt verstecken.
Die Rückfahrt verlief problemlos, wir führen wieder diverse Hotels an, gegen 20:30 Uhr waren wieder wieder zu Hause. Anmerkung zum Hotel: Wir wurden wieder mit einem leckeren Abendessen verwöhnt. Morgen haben wir frei, wir wollen nach Malaga und dann sehen wir weiter.
Bis Morgen
Euer Chronist Norbert mit Karin