September - Oktober 2016

Die kleine Insel im Golf von Neapel verzaubert schon seit Jahrhunderten Reisende aus aller Welt. Erkunden Sie mit unserer Chronistin die Insel, unter der der Titan Tifeo der Sage nach liegen soll.

Ihr Chronist

Reiselustige 56 Jährige aus Hessen, meine Initialen G. S..

Ich vereise oft und gern mit meinem Ehemann oder auch mal allein, sowohl Pauschal- als auch als Individualreisen mit Rucksack und spontanen Reiserouten.

Mich interessieren Land und Leute, ich fotografiere gern und ich versuche in der Regel, ein paar Vokabeln in der Landessprache zu erlernen und anzuwenden.

1./2. Tag: Anreise und Ankunft auf Ischia

Unsere Reise startete mit dem Zug zum Flug, denn wir flogen von Stuttgart ab. Die Bahn war voller Touristen, die sich in Lederhose bzw. Dirndl für das Münchner Oktoberfest ausgestattet hatten. Ein dichtes und nettes Nebeneinander beim Kaffee im Zugbistro. Bereits im Flieger lernten wir die ersten Mitreisenden kennen, wie wir war auch dieses Ehepaar noch nie auf Ischia gewesen; uns vereinte also die Neugier.

Der Transfer mit Reiseleiterin und Busfahrer vom Flughafen in Neapel bis zum Hafen verlief mehr als reibungslos. Durch deren Engagement konnten wir eine frühere Fähre nehmen, was alle Reisenden erfreute. Die Schifffahrt erinnerte mich an griechische Überfahrten. Eineinhalb Stunden auf dem Mittelmeer, bei den Temperaturen und bei ruhiger See ein Genuss.

Das Hotel St. Leonard liegt oberhalb der Steilküste im Südwesten von Ischia. Ein freundliches Hotel mit vielen Olivenbäumen und Oleanderbüschen. Wir freuten uns vor allem am lecker zubereiteten Vorspeisenbuffet und an den freundlichen Mitarbeitern.

Der nächste Morgen startete auch trotz starker Bewölkung - es hatte die Nacht viel geregnet - mit einem Bad im hoteleigenem Pool. Durch zugeführtes warmes Thermalwasser konnten wir herrlich schwimmen.

Nach den Einführungen durch die Reiseleitung planen wir die ersten Ausflüge ab morgen und begnügten uns damit, die nähere Umgebung zu erkunden.

Heute hat es ab Mittag kräftig geregnet, Zeit zum Lesen -auch in Ordnung. Um uns doch noch ein wenig zu bewegen zwischen einem leckeren Mittagessen und dem kommenden Abendschmaus gehen wir bei angenehmer Abendsonne Richtung Panza. Wir besuchen den örtlichen Friedhof und sind überrascht, welch ein schöner Platz den Toten belassen wurde.

Sonntag-nachmittag- Stimmung macht sich breit. Der Ort liegt nicht so weit entfernt wie wir vermutet hatten. Auch sind wir überrascht, was Panza mit seinen Bars, kleinen Geschäften und einem regen Busverkehr alles so bietet. In einer kleinen Konditorei lassen wir uns bei einem belebenden Cappuccino nieder. Eine friedliche und beschauliche Atmosphäre.

3. Tag - Inselrundfahrt

Nach einer gewitter-und regenreichen Nacht weckte uns heute Morgen die Sonne. Alles wirkt wie abgewaschen und klar. Wir nehmen mit einer größeren Gruppe an der ausgeschriebenen Inselrundfahrt teil.

Die Sicht auch auf die Inseln Capri und Procida könnte nicht besser sein. Panza, der nächst liegende Ort bedeutet "dicker Bauch". Den bekommen wir auch bei dem lecker gekochten Essen, besonders die Antipasti können wir nicht stehen lassen. Die Schulferien sind seit heute vorbei, all das erfahren wir von der lustigen Reiseleiterin unterwegs. Nun geht es nach Lacco Ameno, hier ragt ein pilzartiger Fels aus dem Meer. Wir sehen Ischia Porto von oben, fahren an einem Pinienwald bei Casamiccola vorbei.

In Fontana gibt es die erste Rast, ein Cappuccino weckt die müden Geister. Man könnte von hier zum höchsten Berg wandern, dem Epomeo. Doch wir sind nicht unglücklich, wieder faul den Bus besteigen zu können.

Sant Angelo wirkt einladend; viele kleine Geschäfte haben bereits Herbstmode dekoriert. Wir entdecken eine verlockende Eisdiele, ein krönender Abschluss von der kurzweiligen Rundreise.

4. Tag: Erholung pur

Die Morgensonne lockte uns vor dem Frühstück in den Pool, ein köstliches Vergnügen. Nach dem Frühstück ging es dann mal wieder nach Panza. Dieser Ort hat im positiven Sinne wenig touristisches, das normale quirlige Leben der Einheimischen spielt sich hier ab. Hier fallen nette Fortbewegungsmittel auf; Elektroautos, die wie große Spielzeugautos aussehen, Mopeds und dreirädrige Mofas. Der Autoverkehr drängelt sich durch die schmalen Straßen.

Wir kauften uns eine Wochenkarte für den Bus, denn die Buslinien decken wohl die meisten unserer Besichtigungswünsche für Ischia ab. Doch erst mal möchte die San Leonard Kirche besichtigt werden; eine schöne Barockkirche, mit frischen Blumen geschmückt und durch die Spenden der ausgewanderten und zu Geld gekommenen Ischianer renoviert.

Heute Nachmittag ging es nach La Scanella; eine, in die Steilküste integrierte, terrassenförmig angelegte Badelandschaft mit mehreren Schwimmbecken und direktem Zugang zum Meer. Diese befindet sich unterhalb von unserem Hotel, man geht viele Treppenstufen hinunter. Hier lässt sich sicher ein schöner Badetag bei noch moderatem Eintritt von 15 € pro Tag verbringen. Diese Anlage verfügt auch über ansprechende Gästezimmer. Besonders fiel uns eine Gruppe junger Frauen auf, die auf einem wirklich schönen Platz oberhalb vom Meer Yoga ausübten.

Auf dem vorgelagerten Felsen hatten sich viele Möwen niedergelassen. Wir hatten sogar das Glück, einige Delfine vorbeiziehen zu sehen, ein tolles Schauspiel! Das schön angelegte Restaurant bietet die Chance, auch ohne Eintritt in den Genuss der attraktiven Aussicht zu kommen. Bleibt nur zu wünschen, dass der Cappuccino in Zukunft auch etwas schmeckt.

5./6. Tag: Giardini La Mortella

Heute Morgen musste es mal ohne schwimmen losgehen; wir wollten früh aufbrechen in die Giardini La Mortella, da hatte ich mich schon zuhause drauf gefreut.

Diesmal ging es reibungslos mit dem Bus über Forio. Wir kämpften uns durch den Bus nach vorne, um nach der Haltestelle zu fragen. Die Mitreisenden reichten dem Busfahrer den Flyer von den Giardini nach vorne, so erfuhren wir, wo wir aussteigen mussten. Wir waren tatsächlich gegen 9 Uhr vor Ort. Es hatte in der Nacht wieder geregnet, die Pflanzen wirkten frisch und gut feucht. So beeindruckend hatten wir uns die Gärten nicht vorgestellt. Die englische Handschrift vom Gründerehepaar Waltons war auch bei der Auswahl der Gartenmöbel zu bemerken, den Cappuccino im Teehaus gab es aus feinstem englischem Porzellan - mmh.

Es gibt dort viele verschiedene Vegetationszonen, ganz oben ein mediterraner Garten mit Rosmarin, etc. Ein Amphitheater lockte früher sicher kulturinterressierte Reisende an, es muss eine prachtvolle Zeit gewesen sein. Auch ein thailändischer Abschnitt mit einem Geisterhäuschen und einer Pagode gefiel uns gut. Immer wieder sieht das Auge angelegte Teiche, die zum Teil ineinander fließen. Wir genossen diese Gärten, es ist sicher ein absoluter Höhepunkt auf der Insel Ischia.

7. Tag: Forio

Wir waren zu spät dran für einen längeren Ausflug. So ließen wir uns vom Bus nicht wie ursprünglich geplant nach Ischia Porto bringen sondern nahmen den Bus nach Forio. Ich hatte keine großen Erwartungen an diese, immerhin zweitgrößte Gemeinde der Insel.

An der Hafenmole stiegen wir aus. Nun war ich doch überrascht, die vielen hübschen kleinen Geschäfte, Straßencafés und Andenkenläden zu entdecken, die den Ortskern attraktiv machen. Eine angenehme, lebendige, aber keineswegs hektische Atmosphäre durchzog den Ort.

Natürlich gab es allzu Verlockendes zu kaufen, der preisreduzierten, schicken Sommermode konnte ich nicht immer widerstehen. Besonders anziehend fanden wir die, in der Ortsmitte täglich außer Sonntag geöffnete Markthalle, vom frischen Fisch über Gemüse bis hin zum Bikini war hier alles zu bekommen.

Im “Café Calise“ - laut Reiseführer eine Filiale des traditionsreichen, gleichnamigen Cafés in Casamicciola - gab es einen super leckeren Cappuccino, dazu ein Glas Wasser, besser geht es nicht. Ein guter Ort, den wir wieder besuchen wollen.

Zwei schöne Kirchen besichtigten wir. Die “Chiesa Santa Maria del Soccorso“ ist eine Kirche zum Schutz der Seefahrer und Fischer, sie thront weiß und erhaben oberhalb des Hafens. Die stets gepflegten, mit frischen Blumen geschmückten Gotteshäuser sind häufig von betenden älteren Frauen besucht und bieten neben allem geschäftigen Treiben einen willkommenen Ort der Einkehr.

8. Tag: Ischia Porto

Heute geht es mal wieder früh los; der Morgen ist noch angenehm frisch und wir fahren per Bus in die Inselhauptstadt. Die Fahrt dauert fast eine Stunde, der Bus ist nicht so übervoll wie sonst. Es ist Samstag, vielleicht liegt es daran.

Wir steigen in Ischia Porto aus, überall warten Reisende mit Gepäck auf die hier in verschiedene Richtungen fahrenden Fährschiffe, eine schöne Atmosphäre mit all den Seglern und Yachten, die im Hafenbecken vor Anker liegen. Der Hafen ist belebt mit Cafés, Restaurants und Fährticket Verkaufsständen.

Wir schlendern durch die kleinen Gassen, später wird daraus eine regelrechte Fußgängerzone mit vielen Modeboutiquen und Gelaterias in Richtung Ischia Ponte. Zwischendurch blitzt auf der linken Seite immer wieder das Meer zwischen den Häusern heraus. Hier liegt auch der kleine, angenehm unspektakuläre Stadtstrand „Spiaggia dei Pescatore“ mit Blick auf das Castello Aragonese - die große Festung, das Wahrzeichen von Ischia.

Ponte ist ein ehemaliges Fischerdorf und wirkt durchaus lebendig, aber nicht so geschäftig wie Porto. Von dort aus nehmen wir dann wieder den Bus, der uns diesmal durch die Berge über die Ortschaften Barano und Fontana wieder nach Panza bringt.

Im Hotel sind mittlerweile neue Gäste eingetroffen, sie haben die Amalfi-Küstenrundreise mitgemacht und erzählen, was sie alles erlebt und gesehen haben. Nun freuen sie sich auf eine entschleunigende Badewoche.

9. Tag: Pizza in der Bucht von Sorgeto und Ausflug nach Procida

Wir unternahmen heute Morgen eine kleine Wanderung. Von Panza aus führt ein kleiner Weg - leider nicht autofrei - bis in die Sorgeto-Bucht. Hier baden auch im Winter die Einheimischen, da es eine warme Quelle gibt. Ein freier Zugang zum Meer ist hier auf der Insel nicht die Regel. Uns war es zu heiß, um den steilen Weg schließlich wieder zurückzulaufen, so schauten wir von oben auf die bevölkerte Bucht.

Am Abend haben wir auf das leckere Abendessen im Hotel verzichtet und sind nach Forio aufgebrochen. Es war ein wunderschöner, sonniger Sonntag, der frühe Abend zeigte eine Sonntagsstimmung, die es bei uns kaum noch gibt. Viele bummelnde italienische Paare und Familien, die sich ein Eis oder Café gönnten.

Wir kehrten in eine traditionelle Holzofen Pizzeria ein. Schließlich ist Pizza ja in dieser Region erfunden worden. Nach einer halben Stunde war der Innenhof so gefüllt, dass es kaum noch Platz gab. Es war unglaublich lecker, der krachenvolle Bus brachte uns gut nach Panza zurück, eine willkommene Abwechslung im Abendprogramm.

Am Montag sind wir sehr zeitig ohne Frühstück aufgebrochen, aber das Hotelpersonal hatte uns zuverlässig ein Lunchpaket zubereitet. Wir nahmen von Ischia Porto die erste mögliche Fähre und fuhren mit wenigen anderen Touristen nach Procida, der Nachbarinsel von Capri.

Im Hauptort Marina di Procida gab es erstmal Frühstück, wir beobachteten die zahlreichen Fährschiffe, die hier Halt machten. Entlang der Hafenstraße entstand dadurch ein lebendiges Auf und Ab. Auffallend war die wohl noch recht neue Anschaffung von Elektrofahrrädern in unterschiedlichen Modellen, mit denen Jung und Alt umherradelten. Bei den Steigungen auch sicher empfehlenswert ...

Procida ist laut Reiseführer kaum touristisch, wir empfanden das auch so. Keine Thermalquellen, stattdessen ein Altenheim für ehemalige Kapitäne und eine große Seemanns Schule.

Dann ging es zu Fuß von Marina di Procida ca. 2-3 Km bis zum Fischerdorf Corricella, wo 1994 der Film “Der Postmann“, im Original: “Il Postino“ gedreht wurde. Die Drehorte sind erhalten, haben aber eine andere Funktion. Das Postamt ist nun beispielsweise ein Restaurant; eine Foto Tafel erinnert an den schönen Film.

Wir genossen die beschauliche Atmosphäre und das schöne Panorama der bunten Häuserfassaden. Es wirkt tatsächlich wie ein romantischer Fischerort, ein Fischer flickte in der Bucht seine Netze. Die Nachmittagsfähre brachte uns wieder zurück ins, von der Mittagsruhe noch ruhig gedimmte Ischia Porto. Hier gab es noch Eis und Cappuccino, bevor wir wieder in unsere ruhige Hoteloase zurückkehrten. Ein schöner Ausflug.

10. Tag: Das Hotel St.Leonard und der Wanderweg nach Sant Angelo

Wenn wir später an diesen Urlaub zurück denken, so fällt uns sicherlich die hier liebevoll zubereitete, abwechslungsreiche italienische Küche ein. Der Höhepunkt ist für uns das allabendliche Antipasti Buffet; eine reiche Auswahl an Gemüse wie Zucchini, Auberginen, Paprika, etc., die wohlschmeckend zubereitet waren.

Eigentlich waren wir danach schon satt. Nun folgte eine Wahl zwischen Pasta oder Suppe und im 2. Gang immer unterschiedlich zubereiteter Fisch; gedünstet oder gebacken, etc. Die Alternative bestand aus Fleisch, oft mit Rosmarin gewürzt und mit Bohnen, Spinat oder ähnlichem mediterran serviert.

Unsere Buchung beinhaltet auch Mittagessen, das ebenso köstlich aus Pasta oder Risotto im 1. Gang besteht und Fisch oder Fleisch im Folgenden. Die Küche ist auf eine wenig funktionstüchtige Kaffeemaschine zum Frühstück außerordentlich in ihrer Qualität. Sicher bringen wir Alle 2-3 Kilo mehr auf die Waage.

Das Hotelpersonal insgesamt bietet eine familiär freundliche, um den Gast bemühte Atmosphäre. In Kombination mit dem durch einen Warmwasserzulauf auch schon früh morgens einladenden Pool kann man auch ohne die attraktiven Ausflüge entspannte Urlaubstage verbringen.

Wanderweg Sant Angelo
Heute waren wir zu Fuß unterwegs. Es dauerte eine Weile, bis wir den Pfad nach Sant Angelo gefunden hatten. Ein herrlicher Spaziergang durch Gärten und tief angelegte Weinkeller. Wie so oft begegnete uns unterwegs eine Madonnen-Figur am Wegesrand, eine Möglichkeit der religiösen Einkehr, die wir häufig sahen.

Eine merkwürdige, violettfarbene Pflanze fiel uns auf, ein kundiger Leser wir sie sicher identifizieren können. Uns erinnerte sie an eine Insekten fangende Pflanze mit ihrem mächtigen „Beutel“. Am Ortsanfang von Sant Angelo endet der Weg und mündet in die Hauptstraße.

11. Tag: Visconti

Heute Morgen frühstückten wir in Forio mit lecker Cappuccino, Brioche und aktueller Tageszeitung. Die gibt es jeden Morgen in vielen Orten der Insel zu kaufen, in der Regel bekommt man die Süddeutsche Zeitung und die FAZ.

Danach brachen wir per Bus Richtung La Mortella auf, dem schon erwähnten, wundervollen botanischen Garten. Wir suchten die Villa, in der Lucchini Visconti, der berühmte italienische Filmregisseur viele Jahre gelebt hatte. Kein offizieller Hinweis wies uns den Weg, nur wenige, handgemalte Schilder zeigten uns, dass wir auf dem rechten Weg waren.

Die kleine Straße führte uns oberhalb der schönen San Francesco Bucht von Forio durch einen Steineichenwald. Dann, mitten im Wald, die „Colombaia Villa“, das bedeutet Taubenschlag.

Sie wirkte völlig verwaist und war durch ein Tor mit dem Hinweis auf Renovierungsarbeiten abgeriegelt. Wir sind schließlich durch einen nicht offiziellen Waldweg zur Rückseite des Geländes gelangt. Die Villa war nach dem Tod des Regisseurs als Museum angedacht und beherbergt Filmrequisiten zum Beispiel aus dem „Leopard “oder den „Verdammten“. Nun fehlt wohl das Geld, um diese Erinnerungsstätte aufrecht zuhalten und alles verfällt.

Zufällig entdeckten wir das Grab von Visconti und seiner Schwester, was uns wirklich freute. Ein Jammer, dass diesem bedeutenden Filmregisseur nach seinem Tod so wenig Anerkennung gezollt wird.

12. Tag: Maronti Strand

Für heute hatten wir das Ziel, doch noch einmal im Meer zu baden. Wir fuhren mit dem Bus nach Sant Angelo. Heute begann das große San Michele-Fest. Jahrmarktsbuden luden schon morgens zum Kauf von Spielzeug, etc. ein, Böllerschüsse ertönten und eine Dorfkapelle eröffnete die Feierlichkeiten.

Per Boot setzten wir über an den Maronti Strand. Der Schiffer wartete bis ca. 10 Personen beisammen waren, dann ging es los. Wir fuhren noch zwei kleinere Buchten an, eine davon hieß „La Gondola“. Nach wenigen Minuten und einer schönen Bootsfahrt erreichten wir den Maronti Badestrand.

Dort gab es viele freie Liegen, aber auch ausreichend freie Plätze am Strand. Ein feiner Kiessand ermöglichte einen guten Einstieg ins Meer, auch ohne Badeschuhe. Klares, zum Teil türkis blaues Wasser lud zum ausgiebigen Bad ein.

Danach stiegen wir den kleinen Hügel herauf und warteten auf den Bus Nr. 5, der uns bis Piedimonte brachte. Wir stiegen dort um in den CD-Bus und genossen wieder mal eine Panorama Fahrt durch Barano und Fontana.

Viele Weinberge wirken deutlich herbstlicher als bei unserer Ankunft vor knapp 2 Wochen; das Laub ist bereits gelblich gefärbt. Ein rundherum gelungener kleiner Ausflug. Alternativ kann man sich problemlos wieder mit dem Boot vom Maronti Strand aus abholen lassen.

13. Tag: Ende gut, alles gut

An unserem letzten Tag ließen wir es ruhig angehen. Noch einmal früh morgens im Pool schwimmen gehen, ausgiebig frühstücken und dann eine kleine Wanderung oberhalb des Hotels. Wir kamen schnell auf einen Höhenweg, von dem aus man die prächtige Lage des St. Leonard Hotels sehen konnte.

Mein Fazit: Die Insel Ischia bietet für jeden Geschmack Bademöglichkeiten, ob im Pool, im Meer oder in den Thermalbecken.

Die Wandermöglichkeiten sind trotz der kleinen Insel vorhanden. Geführte Touren bieten die Möglichkeit, in die entlegeneren Gegenden zu kommen. Durch das gut ausgebaute Nahverkehrswege-System kann man sich aber auch eigenhändig schöne Wandertouren zusammenstellen.

Der Herbst eignet sich gut, um sowohl im noch warmen Meer zu baden als auch viel zu erlaufen, denn die Temperaturen sind angenehm.

Ihr Reiseverlauf

Ihr Urlaubsort: Panza/Forio

Forio - Wussten Sie, dass die Betonung auf dem "i" liegt? Der zweitgrößte Ort im Westen der schönen Insel Ischia lässt Urlauberherzen höher schlagen. Ein gemütlicher Spaziergang durch die malerische Altstadt mit ihrer arabisch angehauchten Architektur lässt Sie fast vergessen, dass Sie noch in Italien sind. Die Anzahl der Kirchen in diesem kleinen Ort ist erstaunlich. Über 20 Gotteshäuser warten nur darauf, von Ihnen gesehen zu werden. Die wohl schönste ist die Wallfahrts- und Schutzkirche der Seefahrer Santa Maria del Soccorso aus dem 18. Jh.

Entspannen Sie im Poseidon Thermalpark bei einem der zahlreichen Kurangebote, erkunden Sie die grüne Insel auf eigene Faust oder genießen Sie ein ausgiebiges Sonnenbad am feinen Sandstrand. Die Sonne streichelt sanft Ihre Haut. Könnten Sie nur länger hier bleiben! Der Ortsteil Panza befindet sich etwa 4 km vom Ortskern Forios entfernt.

Ihr Ausflugspaket (auf Wunsch buchbar)
Sonntag: Ausflug Pompeji und Vesuv
Ganztagsausflug: ca. 82 km
Ausflugdauer: ca. 11 Stunden
Schwierigkeitsgrad: leicht

"Leinen los"! - Früh morgens legt die Fähre ab in Richtung Festland. Sie fahren entlang der Küste und passieren die Stadt Neapel, in Richtung Pompeji. Dort angekommen steht bereits der erste Programmpunkt bevor. Sie besichtigen die wertvollste römische Kulturstätte der Welt (ca. 2.5 Stunden, Eintritt inklusive). Betrachten Sie die uralten Thermen, in denen sogar die Römer zu früheren Zeiten ein Bad nahmen und staunen Sie über die noch gut erhaltenen Gebäude dieses wunderschönen Städtchens. Mit dem Bus setzen Sie die Reise zum Vesuv fort - schwarze, erkaltete Lavamassen des Ausbruchs im Jahre 1944 prägen hier das Landschaftsbild. Können Sie sich vorstellen, welche Macht dieser Vulkan hat? Eine kurze Mittagspause und schon fahren Sie weiter bis ca. 500 m vor den Kraterrand. Die restlichen Höhenmeter können Sie auf Wunsch bei einer halbstündigen Wanderung zum Kraterrand erklimmen (nicht inklusive, ca. 11 € pro Person). Trauen Sie sich, einen Blick in die ca. 300 m tiefe Schlucht zu werfen? Ein ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende zu. Mit der Fähre fahren Sie zurück nach Ischia und werden anschließend zu Ihrem Hotel gebracht.

Montag: Inselrundfahrt Ischia
Halbtagsausflug: ca. 46 km
Ausflugdauer: ca. 3.5 Stunden
Schwierigkeitsgrad: leicht

Lernen Sie die Insel Ischia besser kennen - eine Rundfahrt ist hierfür genau das Richtige! Sie lauschen den Geschichten und Informationen über Land und Leute Ihrer Reiseleitung, während die malerische Landschaft an Ihnen vorbei zieht. Die Tour führt Sie rund um den höchsten Berg der Insel, den Epomeo. Sie fahren die kleinen Gemeinden der Insel an - kleine Pausen und Fotostopps an den schönsten Aussichtspunkten, wie z. B. in St. Angelo, dürfen natürlich nicht fehlen.

Dienstag: Amalfiküste
Ganztagsausflug: ca. 120 km
Ausflugdauer: ca. 11 Stunden
Schwierigkeitsgrad: leicht

Erneut stechen Sie am frühen Morgen mit der Fähre in See und laufen nach nicht allzu langer Fahrt im Hafen Neapel ein. Von hier aus geht es mit dem Bus weiter über die Lattarischen Berge hinauf bis nach Ravello - die entzückende Umschreibung "schwebendes Dörfchen" charakterisiert diesen Ort perfekt. Nutzen Sie die Gelegenheit, die bekannte "Villa Rufolo" (vor Ort zahlbar, ca. 5 € pro Person) und das herrliche Panorama über den Golf von Salerno zu bestaunen. Oder möchten Sie lieber die Atmosphäre des kleinen Ortes genießen? Die Stadt Amalfi ist Ihr nächstes Ziel. Besichtigen Sie den eindrucksvollen Sant’Andrea-Dom (vor Ort zahlbar, ca. 4 € pro Person) oder nutzen Sie die Zeit für eigene Erkundungen, bevor Sie weiter fahren. Sie folgen der Costa Amalfitana, eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. Dann erreichen Sie Positano zu einem Fotostopp. Eine wahre Augenweide - zahlreiche bunte Häuschen schmiegen sich in Terrassenform an den Berg. Einfach traumhaft! Es geht zurück zum Hafen Neapel, wo die Fähre nach Ischia ablegt.

Ihr Wanderpaket (auf Wunsch vom 26.03. - 18.06.2016 und 03.09. - 22.10.2016 buchbar)
Mittwoch: Nitrodi - Castiglione
Wanderzeit/-strecke: ca. 3.5 Stunden/8 km
Höhenmeter im Aufstieg: ca. 300 m
Höhenmeter im Abstieg: ca. 250 m Schwierigkeitsgrad: mittel
Ausflugdauer: ca. 7 Stunden

Sie starten Ihre Wanderung am Treffpunkt in Buonopane und besichtigen die antike Nitrodi-Quelle. Die mit klarem Quellwasser gefüllten Becken glitzern Ihnen im Sonnenlicht entgegen. Sie wandern weiter zum Belvedere der Madonna und werden mit dem Ausblick auf Campagnano, das Kastell Aragonese, Ponte sowie auf die Inseln Procida und Vivara belohnt. Begleitet von diesem herrlichen Panorama wandern Sie bis zum Kastanienwald bei Fiaiano. Der Weg führt Sie entlang der grünen Vulkankrater Fondo Ferraio und Fondo d’Oglio und Sie durchqueren den Magdalenenwald. Entlang dieser herrlichen Pfade gelangen Sie zu Ihrem Ziel - Castiglione. Die kleinen Häuschen sind aus Stein gebaut und mit roten Dächern versehen, von grünen Sträuchern und dem Duft der Pinie umgeben - hier kommt typisch mediterranes Flair auf.

Donnerstag: Campagnano - Piano Liguori
Wanderzeit/-strecke: ca. 3.5 Stunden/8.5 km
Höhenmeter im Aufstieg: ca. 350 m
Höhenmeter im Abstieg: ca. 200 m
Schwierigkeitsgrad: mittel
Ausflugdauer: ca. 6 Stunden

Sie beginnen Ihre Wanderung in Vatoliere, oberhalb vom Marontistrand, in Richtung der kleinen Wallfahrtskirche von Montevergine im kleinen Ort Schiappone. Über einen Waldweg erreichen Sie die Steilküste "Scarrupata" - der Blick wandert die schroffen Felsküsten, bewachsen mit typisch mediterranen Pflanzen, hinunter und endet im türkisfarbenen Meer. Was für ein hübscher Kontrast! Der kleine Bergort Piano Liguori ruft. Er ist ca. 350 m über dem Meer gelegen und beeindruckt durch die dichte grüne Vegetation - der Blick auf das weite Meer ist Ihr ständiger Begleiter. Auf der Panoramastraße im Weinanbaugebiet breitet sich ein atemberaubendes Landschaftsbild vor Ihnen aus - die Aussicht reicht auf das Kap "San Pancrazio" und weiter hinaus über den Golf, bei gutem Wetter bis hin nach Capri. Beim Abstieg hinunter nach Campagnano, Ihrem Tagesziel, durchstreifen Sie die liebevoll angelegten Weingärten. Nach wunderschönen Eindrücken treten Sie die Rückfahrt zu Ihrem Hotel an.

Freitag: Monte Epomeo
Wanderzeit/-strecke: ca. 4.5 Stunden/12 km
Höhenmeter im Aufstieg: ca. 390 m
Höhenmeter im Abstieg: ca. 200 m
Schwierigkeitsgrad: mittel
Ausflugdauer:: ca. 7 Stunden

Cretaio, oberhalb von Casamicciola Terme gelegen, ist der Ausgangspunkt Ihrer heutigen Wanderroute. Die erste Etappe führt Sie durch den Wald zur Trinkwasserquelle von Buceto und den Anhöhen San Paolos, bis Sie schließlich den Gipfel des Monte Epomeos (ca. 789 m Höhe) erreichen. Das wohl größte Highlight ist der Blick über die gesamte Insel und den tiefblauen Golf. Von wo sonst sollte man die landschaftliche Schönheit besser bestaunen können? Ischia liegt Ihnen zu Füßen! Den Abstieg setzen Sie nach Westen in Richtung Forio fort. Umgeben von sattgrünen Pflanzen im Falanga-Wald, wandern Sie nach Santa Maria al Monte - Sie haben es geschafft, hier ist Endstation. Lassen Sie die letzten Impressionen dieses Ortes auf sich wirken, bevor Sie zurück zu Ihrem Hotel fahren.

Tipps und Informationen für die Wanderungen
- Knöchelhohe Wanderschuhe mit gutem Profil oder Trekkingschuhe
- Trekking- oder Skistöcke
- Wind- und Wetterschutz wie z. B. Goretex-Jacke oder Regencape
- Taschenschirm
- Kopfbedeckung für starke Sonneneinstrahlung
- Sonnenbrille
- Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor
- Kleiner Rucksack (Größe ca. 20 bis 25 l)
- Trinkflasche (für min. 1 l Flüssigkeit)
- Kleines Klappmesser
Für die Wanderungen erhalten Sie jeweils ein Lunchpaket pro Person